Digitale Präsenz für Jobsuchende: Bestehe den Onlinecheck

Im Laufe des Bewerbungsprozesses zählen nicht nur ein guter Lebenslauf, ein überzeugendes Bewerbungsschreiben (Artikellink) und ein tolles Vorstellungsgespräch. Was man leicht vergisst: Personalverantwortliche betreiben online Recherche zu den Kandidat:innen! Ein aussagekräftiger Onlineauftritt gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auf welchen Plattformen es sich wirklich lohnt, präsent zu sein und wie du bereits bestehende Social Media Profile optimieren kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Digitale Präsenz für Jobsuchende

Kategorie: Karrieretipps | Lesedauer: 9 min | veröffentlicht am 06. Mai 2025 
Zielgruppe: Jobsuchende

Die Wichtigkeit der digitalen Präsenz

Meist noch vor dem Vorstellungsgespräch überprüfen Unternehmen Bewerber:innen online. Besonders auf Social Media Plattformen geben wir viel von uns preis. Vielleicht ist nicht alles für die Augen deines zukünftigen Arbeitgebers gedacht. Deine Profile verdienen eventuell den ein oder anderen Feinschliff. Wenn du nämlich bei den Personaler:innen einen schlechten Eindruck hinterlässt, gleitet dir die Chance auf ein persönliches Kennenlernen durch die Finger.


Studie zum online Bewerbercheck

Laut einer Studie von Bitkom prüfen 63 % der Unternehmen Social Media Profile von Bewerber:innen.

Berufliche Netzwerke wie LinkedIn und XING liegen mit 53% vorne, doch auch private wie Instagram, und Facebook bekommen immerhin von 30% der Personaler:innen Aufmerksamkeit.

Zur Studie von jobambition.de


4 Social Media Grundregeln

Aktualität

Achte in all deinen Profilen darauf, dass die angegeben Informationen aktuell sind.

Wenn etwas Neues in deiner Laufbahn hinzukommt, füge es zeitnah ein. Somit sehen Personalverantwortliche auf einen Blick, was deine jüngsten Qualifikationen und Erfahrungen sind.

Privatsphäre Einstellungen

Besonders in privaten Social Media Profilen, wie Instagram oder Facebook schleicht sich schon mal der ein oder andere Schnappschuss ein, den deine Freund:innen ganz lustig finden, über den Arbeitgeber:innen aber nicht lachen können.

Achte darauf, die Privatsphäre Einstellungen regelmäßig zu aktualisieren. Auf vielen Plattformen kannst du den Zugriff auf einzelne Inhalte einschränken. Entscheide selbst, ob Beiträge nur für Freunde, für Freunde von Freunden oder für Fremde sichtbar sind.

Religion und Politik

Bei religiösen und politischen Themen ist auf Social Media absolute Zurückhaltung angesagt. Sie sind potentiell kritisch und führen leicht zu Missverständnissen und Konflikten. Überprüfe auch, in welchen einschlägigen Gruppen du als Mitglied aufscheinst.

Tonalität

Achte auf die Tonalität deiner Kommentare!

Im Berufsleben ist es von hoher Bedeutung, freundlich und seriös zu sein. Durchforste deine Timeline und prüfe, ob sich unpassende Kommentare darin befinden.


DOs and DON'Ts

DOs

  1. Seriöses Profilbild
  2. Ästhetisches Profil
  3. Soziales Engagement
  4. Fachwissen teilen
  5. Interessante Hobbys
  6. Interaktion mit Unternehmen der Branche

DONT'Ts

  1. Unpassendes Foto
  2. Politische und religiöse Inhalte
  3. Diskriminierung
  4. Rechtschreib- und Grammatikfehler
  5. Lästern über ehemalige Arbeitgeber
  6. Hinweise auf kriminelles Verhalten

Welche sind die wichtigsten Social-Media-Plattformen?

Es gibt im World Wide Web viele verschiedene Social Media Plattformen. Wir haben in diesem Überblick die wichtigsten zusammengetragen -- ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Berufliche Netzwerke

  1. LinkedIn
  2. Xing

Private Netzwerke

  1. Instagram
  2. TikTok
  3. Facebook
  4. X
  5. YouTube

Die Trennung von beruflichen und privaten Netzwerken ist nicht scharf: Private Netzwerke können auch beruflich genutzt werden und Personalverantwortliche werfen auch gerne einen Blick auf private Profile.


Was ist LinkedIn?

LinkedIn ist ein soziales Netzwerk zur Pflege von Geschäftskontakten und Knüpfen von neuen geschäftlichen Verbindungen. Es ist eine Plattform, die sich auf den Businesskontext spezialisiert hat und hat weltweit Millionen von Mitgliedern.

Warum sollte man LinkedIn nutzen?

Ein aktuelles, gut angelegtes LinkedIn Profil hat für Jobsuchende viele Vorteile:

  1. Jobs Funktion – Stellenanzeigen finden, die auf dich und deine Qualifikationen zugeschnitten sin
  2. Personalverantwortliche sehen sofort, dass du auf Jobsuche bist 
  3. Personalverantwortliche können dich schnell und leicht kontaktieren
  4. Unkompliziertes Netzwerken in deiner Branche
     

Wie kann ich mein LinkedIn-Profil optimieren?

Profilfoto

Um auf der Business-Plattform LinkedIn zu punkten, ist eine Sache unumgänglich: Seriosität. Wähle ein professionelles Profilbild! Gut geeignet ist ein Bewerbungsfoto, das von einem Fotografen aufgenommen wurde. Helle Hintergrundfarben und ein leichtes Lächeln machen dich sympathisch.

Verzichte darauf, ein Selfie oder einen Schnappschuss zu verwenden und achte darauf, dass der Header farblich zum Profilbild passt.

Profilslogan

Auf LinkedIn gibt es die Funktion des Profilslogans. Der aussagekräftige Satz wird direkt unter deinem Namen angezeigt. Wenn du ihn nicht individuell wählst, erstellt LinkedIn aus deinen Angaben automatisch einen Slogan. Prüfe, ob du damit zufrieden bist oder ob du selbst noch bessere Ideen hast.

Da vor allem der Profilslogan Keywords enthält, mit denen Personaler:innen auf dein Profil stoßen, ist er von großer Bedeutung für die Sichtbarkeit deines Profils.

Fließtext im Infobereich

Unter dem Profilslogan hast du die Möglichkeit, den Infobereich mit einem individuellen Fließtext auszufüllen. Es ist wichtig, dass aus den Zeilen klar herausgeht, wofür du stehst, wo du beruflich positioniert bist und wie deine Ziele aussehen.

Aber Achtung: Beschränke dich auf 4-5 Sätze. Zu lange Texte wirken oft abschreckend und werden gar nicht erst gelesen.

Berufserfahrung und Ausbildung

Dieser Abschnitt deines LinkedIn-Profils ist dem traditionellen Lebenslauf sehr ähnlich. Lehne dich an den Stationen in deinem CV an. Eine Faustregel: Das Aktuellste kommt zuerst!

Denk daran, diesen Bereich regelmäßig zu aktualisieren.

Kenntnisse

Hier hast du die Chance, dein Können zu präsentieren. Wähle alle wichtigen Kenntnisse aus, die dich als Mitarbeiter:in ausmachen. Bedenke, dass Kenntnisse sehr keywordrelevant sind -- lasse also nichts aus, womit du gefunden werden möchtest.

Deine Kontakte können die angegebenen Kenntnisse bestätigen. Je öfter sie bestätigt wurden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, gefunden zu werden.

Open to Work

Mit der Funktion #OpenToWork zeigst du an, dass du gerade auf Jobsuche bist. Personalverantwortliche sehen das auf den ersten Blick, da der Hashtag direkt auf deinem Profilfoto angezeigt wird.

Durch das Aktivieren dieser Funktion werden dir praktischerweise auch freie Stellen angezeigt, die auf dich und deine Angaben passen.

Empfehlungen

In den Empfehlungen können frühere Arbeitgeber oder -kollegen angeben, wie wertvoll deine Arbeit ist und was sie daran so sehr schätzen. Um Empfehlungen zu erhalten, kannst du in deinem Profil auf den Button Um eine Empfehlung bitten klicken und eingeben, welche deiner Kontakte du darum fragen möchtest und in welchem beruflichen Verhältnis du zu diesen Personen stehst.

Spannenden Content posten

Wenn alle Grundeinstellungen auf deinem Profil erst einmal optimiert sind, geht es darum, deine Timeline lebendig zu halten.

Poste interessante Artikel, in denen du dein Fachwissen unter Beweis stellst. Wenn du dein Wissen mit deiner Community teilst, macht das auf Personaler:innen einen sehr guten Eindruck und konkretisiert das Bild, das sie von deiner Person gewinnen.


FAQs zum Thema
Digitale Präsenz für Jobsuchende

Warum schauen sich Unternehmen Ihre sozialen Medien an?

Antwort: Mit dem Prüfen von Social Media Profilen wollen Personaler:innen herausfinden, wer du wirklich bist. Es geht ihnen in erster Linie darum, den Eindruck, den sie aus den Bewerbungsunterlagen gewonnen haben, zu vertiefen. Beruflicher Werdegang und Hobbys spielen dabei eine übergeordnete Rolle, aber auch der Social Media Auftritt als solcher -- sprich Design und Fotos des Profils -- tragen zum Gesamteindruck bei.

Warum sollte man die Privatsphäre-Einstellungen in Sozialen Netzwerken regelmäßig überprüfen?

Antwort: Besonders in privaten Netzwerken, wie Instagram, TikTok oder Facebook ist es wichtig, die Privatsphäre-Einstellungen regelmäßig zu überprüfen. So kann manuell eingestellt werden, welche Inhalte für eine breite Öffentlichkeit bestimmt sind und welche nur Freunde sehen dürfen. Der Partyschnappschuss ist wohl nicht für die Augen des zukünftigen Arbeitgebers geeignet.

Welche Social-Media-Site wird am häufigsten für die Personalbeschaffung verwendet?

Antwort: Ganz besonders auf der Business-Plattform LinkedIn sehen sich Personaler:innen regelmäßig nach passenden Talenten um. Mit der #OpenToWork-Funktion kannst du auf deinem Profilbild anzeigen, dass du auf Jobsuche bist. Mit einem starken Profilslogan und der konkreten Angabe von Kenntnissen wirst du leichter gefunden. Auch die Plattform XING ist ein beliebtes Tool zur Personalbeschaffung.

Welche sozialen Netzwerke werden von Personalverantwortlichen am häufigsten überprüft?

Antwort: Berufliche Netzwerke wie LinkedIn und XING liegen mit 53% vorne, doch auch private wie Instagram, und Facebook bekommen immerhin von 30% der Personaler:innen Aufmerksamkeit.

Warum sollte man LinkedIn nutzen?

Antwort: Besonders Arbeitssuchende profitieren von der Nutzung von LinkedIn. Mit der Jobs-Funktion findest du Stellenanzeigen, die auf und deine Qualifikationen zugeschnitten sind. Personaler:innen sehen auf den ersten Blick, dass du auf Jobsuche bist. Außerdem fällt es ihnen leicht, dich schnell zu kontaktieren. Noch dazu eignet sich LinkedIn optimal, um Kontakte innerhalb deiner Branche zu knüpfen und zu pflegen.

Wie kann ich mein LinkedIn-Profil optimieren?

Antwort: Achte auf ein professionelles Profilbild, einen schlagkräftigen Profilslogan, der die wichtigsten Keywords enthält und auf eine ansprechende Kurzbeschreibung. Gestalte den Abschnitt Berufserfahrung und Ausbildung ähnlich wie deinen Lebenslauf und gib die Kenntnisse an, die den Wert deiner Arbeit ausmachen. Mit der #OpenToWork-Funktion zeigst du Personaler:innen, dass du momentan auf Jobsuche bist. Wenn du dann noch einige Empfehlungen von deinen Kontakten bekommst und deine Timeline mit spannenden Artikeln fütterst, erstrahlt dein LinkedIn-Profil schon bald in neuem Glanz.

Was sind Social-Media Fehler?

Antwort: Vermeide in öffentlichen Profilen Bilder, auf denen du freizügig oder angetrunken zu sehen bist. Verzichte außerdem auf das Teilen provokanter politischer oder religiöser Inhalte und diskriminierender Kommentare. Achte auf eine einwandfreie Rechtschreibung und Grammatik und äußere dich niemals abfällig über frühere Arbeitgeber.

Wir fassen zusammen

Social Media lässt sich aus dem Berufsleben nicht mehr wegdenken. Doch es lohnt sich nicht nur, Profile auf Business-Plattformen wie LinkedIn oder XING zu optimieren, sondern auch, einen Blick auf deine Profile privater Netzwerke zu werfen.

Zwei von drei Personaler:innen prüfen nämlich die Social Media Profile der Bewerber:innen, um ihren Eindruck von den Bewerbungsunterlagen zu vertiefen. Sie wollen wissen, mit wem sie es zutun haben.

Achte also darauf, deine Profile aktuell zu halten und überprüfe und ändere gegebenenfalls deine Privatsphäre-Einstellungen, sodass dein zukünftiger Arbeitgeber weder auf unpassende Schnappschüsse noch provokante Kommentare stößt.

Für Jobsuchende ist es ratsam ein LinkedIn-Profil anzulegen, da diese Plattform viele Funktionen bereithält, die bei der Jobsuche hilfreich sind.

Das Bewusstsein darüber, was im Internet über dich kursiert, ist wichtig, um im Bewerbungsprozess keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.

 

MARIA SCHÄTZER, ba

Nach ausgedehnten Weltreisen und einer Yogaausbildung in Indien habe ich mit Mitte 20 mein Germanistik-Studium abgeschlossen und hatte einen Traum: das Schreiben zum Beruf zu machen. Mit den Jahren wuchsen meine selbstständigen Projekte, während ich mein Angestelltendasein immer weiter zurückschrauben konnte. Heute arbeite ich vollkommen selbstständig als Yogalehrerin und Autorin. Ich setze Biografien für Klienten um, schreibe Werbetexte und blogge. Diese Tätigkeiten erlauben es mir, weitestgehend ortsunabhängig zu arbeiten. Immer wieder reise ich mit meinem Notebook und hole mir weltweit Inspiration und Input für meine Texte.

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